Organspender

Wenn ihr gar nicht wisst, wohin damit.

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Organspender

Beitrag von Antimatzist »

Ich bin seit zwei Wochen oder so jetzt Organspender. Ich hab ehrlich gesagt vorher nie richtig drüber nachgedacht und hab auch gedacht, dass da eine komplizierte Registrierung nötig wäre, aber im Endeffekt kann man sich den sogar selber ausdrucken.

Ist hier noch jemand Organspender? Wenn nicht - wieso nicht?

Für mich ist die Sache klar: Wenn ich auf eine Organspende angewiesen wäre, würde ich gerne eine wollen. Wenn ich (hirn)tot bin, brauche ich meine Organe eh nicht mehr. Dann soll die bitte jemand anderes nutzen. Zumindest, wenn überhaupt etwas von mir verwertbar sein sollte.

Und selbst wenn jemand (aus welchen Gründen auch immer) dagegen ist, Organe zu spenden - selbst das kann man auf dem Organspendeausweis vermerken und sorgt damit, dass die Verwandten nicht eine Entscheidung für einen treffen müssen, wo sie vielleicht nicht wissen, was der eigene Wunsch wäre.

Mehr Infos: BZgA - Organspende schenkt Leben - ORGANSPENDE

(PS: ich weiß dass es ein Organspende-Thema gibt - das ist aber fast eine Dekade alt! Wollt also mal ein neues aufmachen.)
Viktor hat geschrieben:Heh, I'll make sure you can never make that grin again. I'll chop you up! Grind you up! Dry you in the sun! Break you to pieces! Bury you in the ground! Piss on you! Then I'll dig you up! Pull you! Stretch you! Drag you around! And then, and then, in any case, I'll never forgive you!!!
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Re: Organspender

Beitrag von Toremneon »

Ich denke da auch oft drüber nach und war auch schon oft drauf und daran den Wisch auszufüllen und es zu machen.

Ich teile deine Meinung natürlich. Problem finde ich ist nur was wenn der Arzt entscheiden muss halte ich den Patienten noch 3 Jahre im Koma am leben oder Rette ich drei andere die gerade im Sterben liegen aber mit Spende voll genesen können. Es kann immer zu solchen Situationen kommen. Klar ist in Deutschland alles bis auf die letzte % der Hirnaktivität geregelt aber es gibt immer abgefahrene Fälle bei denen Leute nach 3 Jahren Koma wieder aufwachen. Wir haben eine Ethik Dozentin die war selbst in so einer Situation und die erklärt uns immer egal was wir meinen richtig oder falsch zu finden, in so einer lage werden alle Karten neu gemischt.

Ich selbst wäge immer noch Für und Wieder ab. Will mich irgendwie nicht auf ein Ja oder Nein festlegen... noch nicht.
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Re: Organspender

Beitrag von Antimatzist »

Keiner wird in Deutschland getötet, nur weil man ein Organ braucht. Man muss wirklich hirntot sein, und da wacht keiner mehr auf. Gerade in Deutschland würde ein Arzt, wenn das rauskommt, auf Lebzeit alles verlieren (Job, Reputation).
Viktor hat geschrieben:Heh, I'll make sure you can never make that grin again. I'll chop you up! Grind you up! Dry you in the sun! Break you to pieces! Bury you in the ground! Piss on you! Then I'll dig you up! Pull you! Stretch you! Drag you around! And then, and then, in any case, I'll never forgive you!!!
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Re: Organspender

Beitrag von Toremneon »

Stimmt dir ja grundlegend zu aber stell wir vor es ist ein Schwereunfall und es kommen 5 Menschen ins Krankenhaus, 3 davon mit Organspendeausweis und 2 ohne es sind aber nur Ärzte da um 4 Leute zu versorgen, dann nehmen sie natürlich zu erst die deren Zustand am schlechtesten ist und die es am nötigsten haben. Klar. Aber wenn alle fast gleich verletzt sind.

Vielleicht such ich aber auch nur nach Ausreden weil ich selbst noch keinen habe. Irgendein Szenario kann man immer bauen...
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Re: Organspender

Beitrag von Antimatzist »

Ein Notfallkrankenhaus, was nur 4 Menschen versorgen kann, ist einfach schlecht ausgerüstet. Zumal, wenn jemand stirbt, seine Organe eh nicht verwertbar sind (außer vielleicht sowas wie Haut, aber Organe.. ich weiß nicht).
Viktor hat geschrieben:Heh, I'll make sure you can never make that grin again. I'll chop you up! Grind you up! Dry you in the sun! Break you to pieces! Bury you in the ground! Piss on you! Then I'll dig you up! Pull you! Stretch you! Drag you around! And then, and then, in any case, I'll never forgive you!!!
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Re: Organspender

Beitrag von Sarai »

Ich denke, dass ich solange ich nur ein gesetzlich versicherter Mensch bin, einen solchen Pass nicht ausfüllen werde.
Privatpatienten werden so schon besser behandelt, was passiert, wenn ich nen Unfall habe und unter die Hände eines korrupten Chirurgen gerate? >.> Ich will ja nicht sagen, dass jeder Arzt so agieren würde. Aber ist dann der Antrieb des Arztes mich bei massivem Blutverlust und schwachem Herzrythmus am Leben zu erhalten und bis auf's Allerletzte versuchen mich zurück zu holen gegeben? Oder denkt sich Dr. P. vielleicht, dass der Privatpatient von Station B eigentlich gerade eine neue Lunge gebrauchen könnte? Vielleicht stimmen ja die Werte überein. Mal kurz einen Blick auf die Akte werfen.
Das hört sich übertrieben ängstlich an, leider kenne ich zur Genüge Menschen, bei denen bei Operationen gepfuscht wurde, Instrumente und Bestecke im Körper vergessen (!) wurden und dergleichen. Man kann sich leider nie sicher sein. Und der Organhandel bei korrupten Ärzten war erst letztens Thema in zwei deutschen Krankenhäusern. Auch sexuelle Delikte dringen mittlerweile ans öffentliche Ohr, bei denen schlussfolgernd oft genug, auch vom Krankenhauspersonal selber, gesagt wird, dass zu spät reagiert wird und zu selten Sanktionen durchgeführt wird.
Wie oft wurden schon seltsame Geschäfte unter den Tisch gekehrt. Ein KH ist da auch keine Ausnahme. Solange es Menschen gibt, die durch Bestechungsversuche an Organe für ihre / n Liebste/n ranzukommen, und es immer wieder zu solchen SItuationen kommt, werde ich mich wohl kaum als Organspenderin eintragen lassen.
Ambulante OP's, kein Problem. Da ist immer einer dabei von Familie oder Freunden, der den Arsch raushängen lässt und somit dafür sorgt, dass keiner der Ärzte oder Schwestern Mist baut oder es versucht.
Aber stationär... Da will ich nicht zuviel vertrauen. Ärzte sind auch nur Menschen und genauso fehlerhaft, da kann ich Tores Angst auch verstehen.

Getötet wird wohl kaum, da die Chirurgen und Ärzte nie alleine mit dem Patienten sind. Aber Nachlässigkeit oder ein etwas früheres Aufgeben des Patienten ist immer leichter als bis Ultimo lebensrettende Maßnahmen durchzuführen.
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Re: Organspender

Beitrag von Toremneon »

Ich bin ja eigentlich auch dafür einen Spenderausweis zu haben, wollte aber nur mal versuchen die Gegenseite und deren Argumente einzubringen.

Aber ich muss zugeben immer noch keinen Ausweis zu haben...
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Re: Organspender

Beitrag von Antimatzist »

@Sarai: Ich "verstehe", was du sagst, aber halte es eher für falsche Angst als für eine berechtigte. Also meine Freundin arbeitet in einem KH und muss immer mit ansehen, wie Menschen am Leben erhalten werden, wo jeder andere Mensch einfach aufgeben würde, einfahc, weil es ihr Beruf ist. Und solche Skandale sind nur ein winziger Bruchteil von dem, was wirklich passiert. Ein Arzt riskiert damit seine ganze Karriere und das, wofür er immerhin einige Jahre gearbeitet hat. Und soetwas kommt früher oder später eh ans Licht, also würde ich die Angst für nicht begründet erklären.
Wenn du jedoch schon öfter Fehler von Ärzten miterleben musstest, dann kann ich die Angst wieder etwas nachvollziehen.
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Re: Organspender

Beitrag von Sarai »

Der Onkel von einer Freundin hat ein neues Spenderherz bekommen. Er raucht und säuft immer noch wie ein Schlot.
Sie und die ganze Familie haben eh schon kaum Kontakt zu ihm (schwarzes Schaf halt) und haben jetzt auch noch ne Stinkwut im Bauch, dass der undankbare Penner, mit so etwas wertvollem so dreckig umgeht.
Da hätte mal lieber der Vater von nem anderen Kollegen eins kriegen sollen....
Nach was für Kriterien kriegen Menschen die Spenderorgane denn? Alter? Familie? Schon bestehende schwere Krankheiten? Das wird doch auch ziemlich hart kategorisiert, wer "berechtigt" ist weiter vorne oder weiter hinten auf ner Liste zu stehen.
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Re: Organspender

Beitrag von Antimatzist »

Ich müsste meine Freundin fragen, aber ich glaube, es geht nach Dringlichkeit und wie lange man schon wartet. Wären zumindest gute Kriterien?

Und leider kann sowas auch passieren - dass derjenige dann trotzdem weiter seinen Körper zerstört... aber andererseits ist es gut, dass das kein Kritierum ist, somit bleibt es "objektiver". Natürlich hätte jemand anderes das Herz vielleicht mehr "verdient", aber wenn man anfängt zu werten wird es am Ende sehr schlimm... wenn mehr Leute Organe spenden würden, wäre das auch kein "großes" Problem.
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Re: Organspender

Beitrag von Toremneon »

Ich denke mal es gibt einen ganzen Katalog an Bedingungen die dann einen Richtwert angeben und wenn dieser halt irgendwie erfüllt ist bekommt man sein Organ. Ich denke mal, das es ist für die Ärzte auch etwas schwer nach zu vollziehen wer wirklich wieviel trinkt und raucht... wobei ein guter Arzt sicher ein Auge und ein Gespür für sowas haben sollte.

Ja, da wäre es wirklich besser jemand anderes eine Chance zu geben... wobei man es vorher ja auch nie weiss, sowas kann ja auch zu einem vollen Lebenswandel führen.
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