Rogue Galaxy - [PS2] - [9/10P]

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Haruka von Falena
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Rogue Galaxy - [PS2] - [9/10P]

Beitrag von Haruka von Falena »

titel: rogue galaxy
system: PS2
genre: rollenspiel
erscheinungsdatum: 05. september 2007

entwicklerstudio Level 5 machte sich bereits mit meisterwerken wie dark chronicles und dragon quest – die reise des verwunschenen königs
einen namen und darf zweifelsfrei zu den besten rollenspiel-schmieden unserer zeit gezählt werden. mit rogue galaxy hat uns nun der letzte
PS2-titel der japaner erreicht und dieser braucht sich nicht hinter seinen vorgängern zu verstecken.


ihr schlüpft dabei in die rolle von jaster rogue, der sich nichts mehr wünscht, als seinem staubigen, von einer fremden streitmacht besetzten
heimatplaneten zu entkommen und die weiten der galaxie zu erkunden.
durch eine kleine verwechslung (die jaster auflösen könnte, es aber nicht tut) bietet sich ihm bald genau diese gelegenheit und jaster heuert
auf der dorgenark an, dem schiff einer bande von weltraum-piraten. zusammen mit kisala, der hübschen tochter des kapitäns, navigator-roboter
steve, simon, einem alien mit schottischem akzent, dem zwielichtigem schatzjäger zegram und einer handvoll weiterer obskurer gestalten macht
sich die crew auf, einen sagenumwobenen schatz zu finden und enthüllt dabei die dunklen machenschaften eines megakonzerns und die geheimnisse
um jasters vergangenheit.

enttäuschenderweise kommt die handlung zunächst nur sehr träge in fahrt und der eigentliche plot enthüllt sich erst nach einem ungeplanten
zwischenstopp auf einem dschungelplaneten und dem mit umwegen verbundenen erhalt eines landevisums. (ja, auch piraten müssen sich den
karteikartenreitern der bürokratie beugen. doch auch nachdem diese hürden genommen sind, bleibt die geschichte leider oft absehbar und ist
durch und durch mit zahlreichen klischees geschmückt. immerhin führen euch eure reisen aber zu exotischen planeten, witzigen, wenn auch
stereotypischen charakteren und unmengen von gegnerhorden, die nach lust und laune weggemosht werden dürfen.

rogue galaxy ist grundsätzlich ein unterhaltsamer dungeon-crawler, der vor allem dank tonnenweise nebenaufgaben zu überzeugen weiß. ihr seid
meist mit drei crew-mitgliedern unterwegs und könnt dabei wählen, welchen davon ihr direkt befehligen wollt, während eure zwei gefährten mehr
oder weniger taktisch klug vom computer gesteuert werden. bewegt sich euer gespann nun durch die labyrinthartig verzweigten gebiete wie von
flüssen durchzogene dschungel, häuserschluchten einer großstadt oder verfallene ruinen werdet ihr in regelmäßigen abständen von feinden angegriffen.
dabei wechselt das spiel jedoch nicht wie bei anderen genre-vertretern in eine separate kampfsequenz, was enorm zum spielfluss beiträgt. gekämpft
wird dabei komplett in echtzeit, wobei ihr jeweils mit einer nah- sowie einer fernkampfwaffe ausgerüstet seid. meist reicht es, wie wild die beiden
angriffsknöpfe zu drücken, wobei ihr ab und zu warten müsst, bis sich eure aktionspunkte wieder aufgefüllt haben. gegen manche feinde hilft jedoch
nur ein taktisches vorgehen. so gibt es gegner, die nur am kopf schaden nehmen oder deren energieschild erst mit der passenden waffe weggeschossen
werden will, ehe eure attacken wirkung zeigen.

eigentlich gedacht, um das kampfgeschehen um einige nuancen zu bereichern, enthüllen insbesondere diese taktisch anspruchsvolleren gegner aber
schnell ein schweres manko des spiels: nämlich die recht dümmliche künstliche intelligenz eurer mitstreiter, denn anstatt sich dieser situation mal eben
anzupassen, werden durch im endeffekt nutzlose attacken wertvolle aktionspunkte verbraten, während man selbst damit beschäftigt ist, in jasters
inventar nach der letztlich richtigen waffe zu suchen, welche die schilde in stücke sprengt.
hinzu kommt, dass rogue galaxy mit sicherheit kein einfacher titel ist, wobei der schwierigkeitsgrad manchmal eher mit frustrierend statt fordernd
beschrieben werden kann. die enorm starken angriffe eurer gegner können zwar mit etwas timing geblockt werden, doch eure zwei piratenkollegen
halten davon meist wenig und befinden sich oft bereits nach sehr kurzer zeit im roten bereich, so dass ihr wahnsinnig viel zeit damit verbringen müsst,
heiltränke auszuschenken, anstatt munter draufzuknüppeln. immerhin bieten euch eure verbündeten während des kampfes ab und zu vorschläge an,
welche items oder fähigkeiten sie gerne einsetzen würden (indem sie sehr oft und laut "jaster" rufen, um aufmerksamkeit zu erregen) - und per druck
auf die entsprechende schultertaste wird diese aktion prompt ausgeführt. dennoch beißt eure crew gerne und oft ins virtuelle gras, weshalb regelmäßiges
leveln in der nähe der relativ großzügig gesäten speicherpunkten, die auch als heil- und teleportstation dienen, sehr zu empfehlen ist.

aufgrund der ärgerlichen KI, sowie einer oft problematischen kameraführung, die den schwierigkeitsgrad künstlich nach oben drückt, ohne dem spieler wirklich
mehr geschick abzuverlangen, könnten die zahllosen gefechte oft zu einer frustorgie ausarten, doch glücklicherweise offeriert das spiel einige motivationshilfen
über den simplen erfahrungsschub hinaus. neue fähigkeiten, enthüllungen genannt, wie spezialattacken, erhöhte verteidigung oder angriffszauber müssen durch
verschiedene item-rezepte freigeschaltet werden, wobei jedem zu beginn nur eine handvoll enthüllungen zur verfügung stehen.
ähnlich dem sphärobrett aus FFX werden erst durch das aktivieren einer enthüllung benachbarte felder verfügbar, so dass jeder charakter am ende ein riesiges
arsenal an oft einzigartigen kommandos besitzt. besagte items müssen aber vorher in verstreuten kisten, bei händlern oder eben von den zahlreichen feinden
besorgt werden.

zudem sammeln eure helden nach jeder gewonnenen schlacht nicht nur erfahrung, auch deren umgang mit den getragenen waffen wird mit jedem besiegten gegner
geschickter. relativ früh im spiel trefft ihr außerdem auf einen mutierten, violetten frosch, der einen interessanten trick bereithält: füttert ihr ihn nämlich mit zwei
kompatiblen waffen, fusioniert er diese in seinem mund zu einer neuen, stärkeren version. allerdings nur, wenn ihr die beiden kampfwerkzeuge zuvor oft genug benutzt
habt. dadurch entsteht eine interessante dynamik, da ihr abwägen müsst, ob ihr lieber den tödlichen zweihänder führen wollt, um es im kampf einfacher zu haben oder
kurzzeitig die zwei mickrigen schwerter trainiert, um diese danach zu einer noch besseren waffe zu verschmelzen. waffen selbst bauen – ein spaß für jeden tüftler, denn
nicht durch jede waffe wird eine andere stärker - also aufpassen.

als monsterjäger sammelt ihr außerdem jägerpunkte, könnt spezialmonster erlegen, lizenzen erwerben und vieles mehr. der facettenreichtum des spiels ist atemberaubend,
hilft über die vielen kleinen macken des spiels hinweg und unterhält weit über die knapp 40 stunden des hauptstrangs hinaus. ebenfalls früh im spiel erhaltet ihr beispielsweise
einen insektenkäfig, mit dem ihr verschiedenste käfer sammeln, füttern, großziehen und paaren könnt, um mit den ultimativen kampfinsekten an turnieren teilzunehmen.
hierzu hab ich allerdings keine weiteren infos – was aber wohl nicht am spiel liegt, sondern an der blödheit des spielers (mir ^^)
später werdet ihr gar fabrikbesitzer und könnt in einem kleinen, etwas unnötig komplexen minispiel gefundene items fusionieren, um daraus unbekannte materialien zu
gewinnen. viele der seltensten gegenstände können nur auf diese weise erhalten werden.

bereits mit seinen früheren spielen bewies Level 5 den gekonnten umgang mit cel-shading-grafik, doch Rogue Galaxy setzt die latte noch mal ein gutes stück höher. doch
noch beeindruckender sind die artistischen schönheiten wie detailverliebte charaktere, fantastische zwischensequenzen und die technischen feinheiten des spiels. nicht nur
bleibt die bildrate jederzeit butterweich, auch trefft ihr während des gesamten spiels kaum ladezeiten an, was den eindruck vermittelt, dass jeder der riesigen planeten
aus einem gewaltigen level besteht. die wenigen ladezeiten die ihr, zum beispiel beim erstmaligen laden des spiels oder benutzen eines teleporters, erdulden müsst, dauern
selten länger als ein paar sekunden an. allerdings kann bemängelt werden, dass man oft durch ewig gleiche, beinahe endlos in ihrer größe wirkende gebiete wandert, die nur
wenig abwechslungsreich dekoriert sind, wodurch sich mit der zeit auch etwas eintönigkeit einstellen kann.

vom akustischen her schlägt sich der titel ebenfalls famos, was besonders an der größtenteils überzeugenden, englischen synchronisation liegt, welche den charakteren ihre
gewollt stereotypischen persönlichkeiten verleiht. ebenso die übrige soundkulisse weiß zu gefallen, auch wenn sich die dem aktuellen Setting angepasste Hintergrundmusik
etwas häufig wiederholt und generell dem spiel keine überaus epische stimmung verleiht.

fazit/wertung
einmal mehr lieferte uns Level 5 ein außergewöhnliches rollenspiel ab, das einen aufgrund seiner unglaublichen vielfalt und spitzenmäßiger grafik zu fesseln vermag.
die schwache KI und vorhersehbare handlung werden durch die schiere fülle an unterhaltsamen aufgaben ohne weiteres kompensiert.
alles in allem ist rogue galaxy ein überzeugender grund, die alternde PS2 noch nicht in den schrank zu stellen und definitiv ein muss für begeisterte rollenspieler.

Positiv:

schöne story
vielfältiger soundtrack
geniales design
vielfältige kostüme

negativ:

das wechseln der waffen ist manchmal umständlich
der eigentliche handlungsstrang ist sehr vorhersehbar
die items zum aufwerten der fähigkeiten lassen tw. ewig auf sich warten

einzelwertung:

grafik: 9.5/10
sound: 8/10
story: 9/10
gameplay: 9.5/10
spielspass: 9/10

gesamt: 9/10
BÄMM!! headshot... voll ins knie...
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CycloneFox
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Re: Rogue Galaxy - [PS2] - [9/10P]

Beitrag von CycloneFox »

Hi,

Ersteinmal ein großes Lob, dass Du Dir so viel Mühe gegeben hast und eine gute umfangreiche Review geschrieben hast. Ich muss mich allerdings schoneinmal für mienen Post entschuldigen, da ich nicht gerade viel von Rouge Galaxy halte. Ich finde, es ist Geschmackssache ob man dieses Spiel mag oder nicht.
Ich las damals einen Userpost in irgendeinem Forum, wo ein Xbox Fan sagte, er findet dass dieses Japano RPG der einzige Grund wäre, sich iene PS2 zu holen. Da war ich natürlich mehr als interessiert, da ich kurz zuvor Xenosaga E3 gespielt habe und mir nicht vorstellen konnte, dass es noch besseres auf irgendeiner Konsole geben kann. Dementsprechend hochwaren zugegebener Maßen meine Erwartungen und deswegen war ich wohl nicht ganz objektiv.

Story / Charaktere:
Tatsächlich handelt es sich bei Rouge Galaxy um ein Spiel, das eher für jüngeres Publikum gedacht ist (Und das sage ich als großer Grandia Fan XD)
Daher ist die Story ziemlich vorhersehbar und die Charaktere sind ebenfalls recht flach und unglaubwürig. Auf mich wirkten sie eher steril und es fehlte mir an Tiefe. (Wie gesagt ich war die mehrfachen Charakter-Twists aus Xenosaga gewohnt, gegen die sogar die MGS Serie manchmal flach erscheint)

Grafik:
Ich muss zugeben, die Grafik ist wirklich gut. Das Spiel zählt zwar noch nicht zu den schönsten PS2 Spielen und es gibt viele andere PS2 Spiele (Xenosaga E3, MGS3, FF12) die mehr Charakterdetails aufweisen, aber man muss echt sagen, dass der Standart recht hoch liegt und die Framerate niemals unter 30 fällt.
Toll ist auch, dass das spiel nicht nur butterweich läuft, sondern solange man das Teleportationssystem nicht benutzt, man niemals eine Ladezeit sehen wird, da das Spiel alles gut vorstreamt. Es ist daher und durch den Fehlenden Kampfbildschirm (Statt ladezeit, spawnen die Monster einfach um einen herum) recht gut zu spielen.

Leider muss ich aber auch hier auf die negativpunkte kommen. Die Maps sind teilweise sehr kahl und zwar riesig, aber bestehen aus reinem Recycling. Soll heißen: Die Entwickler haben einen recht einfachen Weg gewählt, die Maps zu gestalten. Es wurden ein paar wenige Gänge und Räume angefertigt und einfach immer wieder kopiert. Das mag ein typisches Mittel in Spielen sein (u.a. Dirge of Cerebus oder .hack in dem die Dungeons sogar zufällig generiert wurden), aber mich als alten Map-Designer lässt es aufstoßen. (Überspitzt)

Gamaplay:
Die sehr riesigen Maps ohne viele Rätsel und abwechslung brignen den Spieler zum ermüden. Wärend man in schön Designten Dungeons aus FF7 oder Xenosaga gesagt hätte, dass jeder Ort in den Maps einzigartig ist, atmosphärisch ist und die Dungeons genau die länge haben, dass sie den Spieler nicht stören, sind die Dungeons hier viel zu lange. Einmal wollte ich Rouge Galaxy spielen udn habe das Spiel angeschmissen. Ich war in einem Story Dugneon, kein alternativer udn ich war auch mitten im Spiel nicht am Ende im ulitimativen Superdungeon. Trotzdem dauerte es 5 Stunden, bis ich da durch war. Ich hätte bei jedem Zufallskampf den Gamepad wegschleudern können aber tat es nicht und als ich am Ende war, kam eine kleine Sequenz die nichteinmal eine Minute dauerte und an dessen Ende ich wieder in einem neuen langweiligen Riesendungeon war.
Die Kämpfe steuern sich recht schwammig, wenn man nicht genug auflevelt, ist der Schwierigkeitsgrad frustrierend und die Zufallskämpfe sind zu häufig dafür dass die Dungeons so riesig sind. Man hat eigentlich keinen Spass daran, jede Ecke udn jede Truhe zu finden.

Atmosphäre/Storytelling:
Ich würde sagen, Geschmackssache.
Für mich immer sehr unbefriedigend. Es soll ja leute geben, die nicht so wie ich auf 10-30 minuten Zwischensequenzen á la Xenosaga oder MGS3 und MGS4 stehen, aber ich brauche nunmal wärend eines Dungeons mehere unterbrechungen, weil die Charaktere mal reden und am Ende des dungeons eine verdammt epische Sequenz, in der Charaktere cool auskoreografiert kämpfen, gute Musik erklingt, tiefe gespräche geführt werden oder Planeten hochgehen. (Nur beispiele) Ich hatte das eine oder andere mal bei Rouge Galaxy hoffnung, dass soetwas passiert und da war eine Sequenz die mich fast mitgerissen hätte und ich dachte, da kommt jetzt coole epische Gunaction, nur dann war es dann doch nicht so.
und andauernd schaut ein hässlicher NPC in die Kamera, den man am liebsten wegschicken würde. Ich habe überhaupt keine Charaktere aus dem Spiel besonders gemocht. Weder aus der Hauptparty, noch aus den Freakshows die man teilweise auf den Planeten antrifft. Viele haben mich sogar angeekelt.

Die Musik habe ich nicht mehr in erinnerung. Ich dneke, sie war nicht schlecht. Aber wohl auch nciht so bemerkenswert, wie bei vielen anderen Japano RPGs.

Naja ich komme mal zu meinen Ergebnis, wenn ich es mir erlauben darf:

Positiv:
-Keine Ladezeiten oder Gameplaybrüche durch Kampfscreens
-Umfangreiches RPG
-Große Dungeons

Negativ
-... Dungeons die manchmal zu lang sind
-Man verbringt 95% der Zeit in Dungeons und kämpft
-Flache Story/Charaktere
-Skillaufwertungssystem ist kaum motivierend (Items lassen auf sich warten)
-Meiner Meinung nach hässliches Charakterdesign (Geschmackssache)
-Meiner Meinung nach zu wenige und zu kurze Sequenzen
-Storytelling

grafik: 8/10
sound: 5/10
story: 3/10
gameplay: 6/10
spielspass: 4/10

gesamt: 5/10


Ich weiß, ich werde dem Spiel überhaupt nicht gerecht und du kannst nun sauer auf mich sein Haruka, aber ich habe es wirklich versucht und mochte das Spiel nicht. Ich dneke, da es ja so viele doch gut finden, muss das Geschmackssache sein. Mich hat es abgestoßen, nachdem ich so viele gute Spiele auf der PS2 gespielt habe.

Wenn du Einzelpunkte mit mir ausdiskutieren magst, mach das gerne. Ich hoffe, du bist mir nun nicht böse, Haruka.
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