Die letzten Beiträge sind zwar schon etwas älter, aber ich korrigiere die Aussage trotzdem mal:
CycloneFox hat geschrieben:So wie ich das bisher verstanden habe, hat man im Spiel gleich von Beginn an seine Schwester bei sich, die scheint etwa im gleichen alter zu sein.
Der Protagonist hat keine Schwester, aber man könnte sagen, dass Myura wie eine Schwester für ihn ist.
Myura und Gino sind Geschwister.
Hatte schon einmal einen kleineren Eindruck geschrieben in meinen Blog, aber jetzt nachdem ich mit dem Spiel durch bin, nochmal einen ausführlicheren Text verfasst. Ist ein wenig länger geworden als gewollt, weiß aber nicht ob ich nicht trotzdem was vergessen habe zu beschreiben. Hab ein wenig die Funktionen mit untergebracht, meine Meinung aufgeschrieben und gute sowie schlechte Punkte aufgeführt. Wahrscheinlich steht auch was mit drinne, was hier bereits von anderen genannt wurde, habe nicht darauf geachtet. Spoiler sind natürlich nicht enthalten, aber wer nicht wissen möchte, was das Spiel für Funktionen beinhaltet, der sollte den Text lieber ignorieren.
Story
Mir gefiel der Storyverlauf durchgehend und ebenso das Ende, hab aber bisher nur das Normale erreicht. Das Zeitreisen wurde meiner Meinung nach gut mit eingebracht, ebenso die Zusammenarbeit mit den Vorfahren und allgemein Leuten aus der Vergangenheit. Es gab zumindest eine Storywendung, die mich wirklich beeindrucken konnte und das Spiel hat allgemein ein paar sehr tolle Szenen und Momente zu bieten.
Charaktere
Ich mag mittlerweile recht viele der vorkommenden Charaktere und finde es ziemlich schade, dass aufgrund der Menge, viele nur kleinere Auftritte und wenig Dialoge haben. Selbst welche von den wichtigen Charakteren, waren plötzlich vergessen und wurden für die Story, wenn nur noch manchmal gebraucht. Es gab sogar NPCs die mehr beigetragen haben, als einige der Kampfgefährten...
Aber ich empfinde die Charaktere ansonsten als recht gelungen. Keiner von ihnen wirkt langweilig und es gibt genug die recht witzig dargestellt werden und amüsante Macken haben. Ich empfand es als sehr spannend neue Charaktere zu treffen, war neugierig auf ihr Artwork und ihre Verhaltensweisen und dazu kommt auch noch, dass (fast) alle sogar Sprecher haben. Weiß gerade nicht genau, ob es bei wirklich allen Leuten zutrifft, die man bekommen kann, war da aber schon ein wenig positiv überrascht, weil ich auch anderes gewohnt bin bei PSP Spielen.
Den Protagonisten empfinde ich übrigens als recht sympathisch mit seiner Art. Es gibt genug Protagonisten, an denen ich was zu meckern haben, die mich irgendwann annerven oder sich einfach durch bestimmte Handlungsweisen oder Charakterzüge unsympathisch machen, aber dieser Hauptcharakter gehört nicht dazu und darüber bin ich glücklich. Wenn ich bedenke, dass ich anfangs noch die Befürchtung hatte, dass ich es hier wieder mit einen stummen, nichts aussagenden Protagonisten zu tun habe, weil ich ihn einen Namen geben sollte...zum Glück hat sich das nicht Bewahrheitet. Er gehört definitiv mit zu meinen Favoriten.
Gameplay
Wohl leider der schwächste Teil des Spieles, zumindest bringt es einige nervige Punkte mit sich und bewegt sich nur in einen durchschnittlichen Rahmen. Würde man entsprechende Verbesserungen vornehmen, würde das der Spielweise echt gut tun.
Was hätten wir denn da so?
Städte und Weltkarte werden in der Point‘n Click Variante dargestellt, die man sowohl als positiv, als auch als negativ betrachten könnte. Zum einen ist es recht praktisch, weil man schnell von einen Ort zum anderen kommt, ohne ewiges Herumgelaufe und es sogar eine Funktion gibt, mit der man sich per Knopfdruck direkt zum Hauptquartier begeben kann oder von da aus auch gleich zurück zu dem Punkt, wo man zuletzt war. Gegen die Weltkarte habe ich nichts zu sagen, mir gefiel die Aufmachung recht gut, aber das man keine Städte erkunden kann, finde ich dagegen schade. Kann aber trotzdem damit leben.
Die Field Gegenden waren zuerst unheimlich kurz und boten kaum Entdeckungsmöglichkeiten. Das hat mich anfangs ziemlich gestört, weil ich aus Gewohnheit überall Herumgesucht habe und dann höchstens nur einen Sammelpunkt und eine Truhe fand pro Field…
Es wurde später ein wenig besser und einige Gegenden empfand ich wieder als recht zufriedenstellend, weil sie aus mehreren Abschnitten bestanden und man nicht in wenigen Minuten schon durch war. Dungeon hatten zwar die gleiche Minimap, wie Field Gegenden, aber da Dungeon größer, zum Teil auch verwirrender gestaltet waren und die Minimap abgedunkelt wurde an den Rändern, war es ein wenig schwerer sich da zurechtzufinden. Eine vollständige Karte hätte ich hier sehr begrüßt, weil ich mich sowieso gerne verlaufe und wenn dann noch ständig Kämpfe dazwischen kommen, dann weiß ich manchmal nicht mehr woher ich gerade kam und in welche Richtung ich gehen wollte…xD
Gut, irgendwann kommt man immer ans Ziel und die einzelnen Abschnitte sind auch nicht so groß, aber ich hab es zum Beispiel geschafft in einen Dungeon die Schalter zu finden, die ich umlegen sollte, dann aber vergessen wo die Tür war, die sich dadurch geöffnet hatte. Hätte mir auch mehr Möglichkeiten in Dungeon gewünscht. War zwar nett, Gegenstände einzusammeln und irgendwo einzusetzen, damit man weiterkommt, aber ein paar weitere kleinere Rätsel wären auch ganz gut gewesen.
Ein Dungeon hatte ein kleines Farbrätsel, was mir ganz gut gefiel, aber da hätte man auch mehr draus machen können. >.<
Weiß nun aber nicht, wie es in anderen Suikoden Teilen mit der Dungeongestaltung aussieht…
Die Steuerung ist Gewöhnungsbedürftig, vor allem die Kamera ist echt mies eingestellt. Keine Ahnung wer auf die glorreiche Idee kam die Kamera auf das Steuerkreuz zu legen und nicht auf die Schultertasten. Habe daher immer ersatzweise die rechte Schultertaste benutzt, um die Kamera wenigstens geradeaus zu richten…
Manchmal bleibt man an Dingen in der Umgebung einfach hängen und muss ein wenig drum herumgehen, um daran vorbeizukommen, auch bin ich einmal dummerweise in eine Situation geraten, in der ich nur mit Spielstand laden wieder raus kam. Nämlich endete der Abschnitt in einen schmalen Weg und ich habe mich dagegen Entschieden das Gebiet zu verlassen, darauf folgend ist die Spielfigur alleine langsam zurückgelaufen und hängen geblieben…so das es unmöglich war sich da wieder wegzubewegen...
Gegner sind sichtbar, aber trotzdem ist es nicht immer leicht ihnen auszuweichen, weil der Abstand in dem es zu einem Gegnerkontakt kommen kann recht großzügig bemessen ist. Auch wird man Gegner in einem Gebiet nie ganz los, weil sie immer wieder neu erscheinen, sobald man das nächste Monster erledigt hat.
Das Kampfsystem an sich fand ich eigentlich ganz spaßig. "Eigentlich", weil ich auch hier Minuspunkte zu vergeben habe. Die sechs Charaktere, die man mit ins Team nehmen kann, lassen sich auf einen Feld anordnen in vordere, mittlere und hinterer Reihe, aber das hat komischerweise nur wenig nutzen. Wenn der Gegner die Charaktere angreift, ist es egal in welcher Reihe sie stehen, zum Teil bekommen sogar Charaktere aus der hinteren Reihe größeren Schaden ab, als die von der vorderen Reihe
Charaktere lassen sich im Menü verbinden und können dann direkt nacheinander angreifen, wo dann jeder weitere Charakter Schadensboni zugeschrieben bekommt oder man kann sie zusammen einen Angriff starten lassen. Bestimmte Charakterkombinationen geben dazu Statusverbesserungen.
Skills gibt es anfangs noch sehr wenige, erst wenn man bestimmte Leute kennenlernt, lehren sie Charaktere neue stärkere Angriffe. Um Skills Auszuführen braucht es eine festgelegte Anzahl an Energie (Damit sind nicht HP gemeint, sondern ein eigener dafür vorgesehender Wert) und für bestimmte Klassen auch entsprechende Items, wie Magiesteine, Heilmittel,…
Der Energiewert frischt sich nach jeden abgeschlossenen Zug ein wenig wieder auf. Jedenfalls, wenn man nur mit Skills angreift, kann man in die Lage geraten, diese irgendwann mangels Energie nicht mehr ausführen zu können. Das ist mir in wenigen Fällen passiert und kann vor allem nervig sein, wenn der Heiler davon betroffen ist und das Team Heilung nötig hat. Apropos Heiler, den sollte man immer mit dabei haben, weil es keine Item Funktion im Kampf gibt. Was natürlich besonders dumm ist, wenn Gegner den Heiler killen…aber für Notlagen kann man Kämpfe neu starten.
Es wird auch nur wenig Notlagen geben, wenn man normal durch die Story läuft und ein paar Nebenaufgaben in Sachen Charakter rekrutieren mit nimmt, weil der Schwierigkeitsgrad recht unterschiedlich daher kommt und meistens als lachhaft bezeichnet werden kann. Wer hier noch die Zeit mit Trainieren verbringt, der wird keinerlei Probleme mit Bossen haben, weil die Charaktere einfach viel zu stark sind und zu viel Schaden austeilen. Trotzdem gibt es hin und wieder Gegner die ordentlich Schaden verursachen, besonders in den letzten Gegenden…
Das Levelsystem ist irgendwie unausgeglichen. Zum einen kann man durch spezielle Aktionen im Kampf, recht viele Bonuspunkte sammeln, um mehr Erfahrung zu erhalten und während Charaktere, die für die Monster zu hoch im Level sind kaum EXP bekommen, kriegen unterlevelte Charaktere so viele Punkte, dass sie in kürzester Zeit mit den Level der anderen übereinstimmen…
Ah ja, es gibt insgesamt 18 Teammitglieder und diejenigen die für die jeweiligen Storyabschnitte wichtig sind, sind für den Zeitpunkt festgelegt und können nicht aus dem aktiven Team genommen werden. Außer das ich an einen bestimmten Punkt fünf festgelegte Charaktere hatte, empfand ich es aber als ganz okay so und es gibt da auch ein paar kleinere Dinge, die mich riesig gefreut haben. Will hier nichts spoilern, aber jedenfalls war das mit mein persönliches Highlight und wäre das kein PSP Spiel, sondern zum Beispiel PS3 Spiel gewesen, dann hätten sie den Teil sicherlich auch noch ausbauen können. Schade~
Hauptquartier
Da ich gemerkt habe, dass das Hauptquartier einiges zu bieten hat, geb ich den Mal einen eigenen Punkt. Viele der Charaktere, die durch Arbeiten den Team aushelfen, kommen automatisch während des Storyverlaufs zum Hauptquartier. Für eine Grundausstattung und Standartverstärkungen ist also gesorgt. Habe regelmäßig die Schmiede benutzt, um meine Waffen, Rüstungen und Ringe zu verstärken, da das teilweise wirklich gut im Kampf ausgeholfen hat. Nur für speziellere Sachen, muss man sich auf die Suche nach bestimmten Charakteren geben, die die entsprechenden Skills weitergeben.
Ganz zu Anfang hatte ich das Problem, dass meine Magierin Myura plötzlich keine Magie mehr wirken konnte und ich auch das nötige Item dafür nirgends fand. Erst ein wenig später fand ich heraus, dass Magiesteine hergestellt werden müssen dafür und nach und nach verschiedene Typen dazu kommen. Das gleiche gilt auch für andere Klassen und andere Item Typen, entsprechen auch eine anderen Wirkung im Kampf. Die Leute, die die Sachen herstellen, müssen nur mit Materialien versorgt werden und liefern dann bei jedem Hauptquartierbesuch eine bestimmte Anzahl neuer Items ab. Eine genaue Übersicht darüber hat man auch nochmal im Menü.
Neben dies gibt es noch die Küche, bei der man zuerst nur mit einen Koch und ein Gericht anfängt. Bei jedem HQ Besuch ist es automatisch Abend und um den Ort wieder verlassen zu können, muss man etwas essen und danach schlafen, damit der neue Tag beginnt. Verschiedene Gerichte bringen unterschiedliche Verstärkungen für alle Charaktere die man ausgewählt hat, zudem gibt es kleinere Unterhaltungen zwischen bestimmten Charakteren und die Teammitglieder geben allgemein immer ihre Meinung zum Essen ab. Da sie immer dasselbe sagen, ist es auf Dauer nur ein wenig Langweilig und es stört etwas, dass man nicht einfach das Essen ausfallen lassen kann. Zum Beispiel muss man die Funktion nutzen, wenn man vom HQ aus in die Vergangenheit reisen will und wenn man wieder in der Gegenwart ist, dann nochmal wieder, weil man sonst das HQ nicht verlassen kann.
Zumindest hat es noch einen weiteren positiven Effekt, nach einer bestimmten Anzahl von Mahlzeiten steigt der Freundschaftswert zwischen Held und den entsprechenden Charakteren.
Ansonsten gibt es noch Dungeon und Hunting. Bei Dungeon wird eine bestimmte Menge an Geld bezahlt, um Fallen für Monster zu legen und Items zu suchen, wenn man dann das nächste Mal zum HQ geht, bekommt man das was damit erzielt wurde. Hunting sind festgelegte Kämpfe, die man innerhalb eines bestimmten Zeitlimits schaffen muss, um eine Belohnung zu kassieren. Allerdings kann die Funktion, nur einmal pro Tag genutzt werden. Im Hauptgebäude lassen sich übrigens noch Musikstücke, Zwischensequenzen und Monsterdaten sammeln, zudem wird hier später die Steintafel der Sterne des Schicksals aufgestellt.
Musik + Synchro
Ich muss sagen, dass der Soundtrack mit das Beste am Spiel für mich ist. Es gibt nur wenige Tracks, dir mir nicht so ganz zusagen wollen. Ebenso empfinde ich die Synchronisation als sehr gelungen, zumal auch wieder einige bekannte Sprecher mit dabei sind. Norio Wakamoto als Gegenspieler war mal wieder super, ich habe mich jedes Mal gefreut, wenn besagter Charakter aufgetaucht ist. Und auch viele der weniger wichtigen Charaktere hatten Stimmen, die mir durch Sprechweisen und Tonlagen her positiv in Erinnerung geblieben sind. Ein paar Ausnahmen gibt es trotzdem und das sind meist die Feather Tribe Leute gewesen, die mir fast schon Kopfschmerzen bereiteten wegen ihren Stimmen…
Grafik
Ganz in Ordnung für PSP Verhältnisse, auch wenn ich schon besseres gesehen habe. Vom Design her war das Spiel aber recht angenehm, viele unterschiedliche Gegenden und ein paar davon hat man sich recht gerne angesehen. Die Charakter 3D-Modelle waren weitgehend okay, aber es gab ein paar wenige Charaktere, die recht komisch aussahen. Ebenso haben mir die Hintergründe sehr gut gefallen, die man zum Beispiel präsentiert bekommt, wenn man einen Laden in der Stadt besucht oder ein Haus „betritt“ und das Charakter Artwork hat auch seine Pluspunkte verdient, nur einige unwichtige NPCs waren mir zu einfach gestaltet. Da fehlten mir einfach mehr Details und Farbe in der Kleidung…
Animezwischensequenzen waren an sich so in Ordnung wie sie sind, die Qualität bewegt sich in einen positiven Rahmen und vom Inhalt her konnten mich die meisten davon auch begeistern. Einige hätten gerne etwas länger ausfallen können.^^
Würde Genso Suikoden: Tsumugareshi Hyakunen no Toki als ganz solides RPG bezeichnen. Es hat zwar leider seine Schwächen in Bereich Gameplay und Charakterentwicklung, aber hat mir trotzdem eine Menge Spaß gebracht, zumal es einen ernst zu nehmenden Storyverlauf hatte mit reichlichen Dialogen, vielen unterschiedlichen Charakteren, weitgehend gut dargestellten Szenen und einen Soundtrack, den man sich gerne anhört. Bin mit dem Ende zufrieden und hab noch genug Motivation mich weiter dranzusetzen und die restlichen Charaktere zu suchen, um das True End zu sehen. Bin gespannt wie sich das vom normalen Ende unterscheidet.
Sollte ich das Spiel bewerten würde ich es denke ich maximal 7,5 von 10 Punkten geben.^^